Literatur und Theater

„Literatur und Theater“ ist ein junges gymnasiales Oberstufenfach, mit dem Theater in der Schule etabliert wurde. Inhaltlich geht es in diesem bereichernden Fach um Theaterspielen, Theatertheorien, Theater produzieren und darum, Theater kritisch zu hinterfragen. Wer möchte, kann sein mündliches Abitur in diesem „Orchideenfach“ absolvieren.

Im Zentrum des Unterrichts steht die theaterpraktische Arbeit und somit die SchülerInnen selbst. Gefragt sind ihre Charaktere und Erfahrungen, ihre Körper und ihr Wissen, ihre Intuition, ihre Kreativität und ihr kritischer Geist. Um Gestaltungsprozesse hervorzubringen, werden sinnlich-intuitive Herangehensweisen mit theoretischen Erkenntnissen verknüpft. Deshalb verfügen die Darstellenden Künste über eine besondere Bildungswirkung.

Je nach Interesse des Jahrgangs und Angebot der Spielzeit, werden auch in der Öffentlichkeit gemeinsam Theaterprojekte betrachtet und/oder umgesetzt. So wurde in den vergangenen Jahren bereits ein theaterpädagogisches Projekt zusammen mit geflüchteten Jugendlichen gestaltet, das Weihnachtskonzert des PGH bereichert, mit Darstellern und Regisseuren über Performances diskutiert und an Performances teilgenommen, ein Stockkampf-Workshop durchgeführt, eine Ausstellung über Schattentheater betrachtet, an Projekten des Staatstheaters Stuttgart teilgenommen und vieles mehr.

„Literatur und Theater“ kann für ein oder zwei Jahre gewählt werden. Am Ende der Oberstufe verfügen die SchülerInnen über ein vertieftes Verständnis davon, dass Theaterhandwerk harte Arbeit ist – und Theaterkunst ein wenig mehr als das.

Weitere Informationen befinden sich auf der Homepage des Landesbildungsservers.


Esther Bahrs entwickelte eine choreografische Szene unter Pandemiebedingungen

Esther Bahrs (Klasse 12) bietet uns in diesem Video einen wunderbaren Einblick in die Arbeit des Fachs „Literatur und Theater“. Während der Corona-Zeit wurde der Kurs vor eine besondere Herausforderung gestellt. Es sollte eine spielpraktische Klausur erarbeitet werden, deren fester Bestandteil ein Mund-Nasen-Schutz ist.

In pandemiefreien Jahren spielt in derartigen Präsentationen Sprache eine große Rolle, insbesondere die Intonation und eine deutliche Aussprache werden bewertet. In diesem Jahr wurde durch die Aufgabenstellung der Fokus auf die Körpersprache sowie die Entwicklung einer Choreografie gelegt. Die Schüler*innen des Kurses zeigten äußerst kreative und mutige Ergebnisse.

Esther Bahrs feilte sogar nach dem Klausurtermin noch online mit den beiden Tanz-AG-Leiterinnen Mariella Martino und Birgit Mack weiter an ihrer Szene. Als sie aufführungsbereit war, erklärten sich Max Jaeger (Klasse 12) aus der Technik-AG sowie sein AG-Leiter Dennis Stubenvoll bereit, ein Filmset aufzubauen, in dem Esthers Szene gefilmt werden konnte, sowie den anschließenden Schnitt zu übernehmen. Genießen Sie nun das Ergebnis!

Für alle Interessierten hier die zugrunde liegende Aufgabenstellung:

Entwicklung einer choreografischen Szene auf der Basis der Darstellung eines Tieres mit Mund-Nasen-Bedeckung

Wählen Sie ein Tier und stellen Sie dieses zunächst so realistisch wie möglich dar. Nach einer Zeit erlebt das Tier eine Verwandlung zu einem Menschen, der die Eigenschaften des gerade dargestellten Tieres hat.

Von Beginn an trägt das Tier eine Mund-Nasen-Bedeckung, ist sich ihrer jedoch noch nicht bewusst. Erst im Laufe der Szene bemerkt das Tier (oder bereits der Mensch) diese Mund-Nasen-Bedeckung und reagiert darauf.

Ihre Szene mündet in eine Choreografie, die diese Beschäftigung des Tiers/tierischen Menschen mit der Mund-Nasen-Bedeckung tänzerisch darstellt.

Ihre Szene besteht also aus drei Teilen (Tier, tierischer Mensch, Choreografie). Sie selbst entscheiden, welches Musikstück und/oder welche Geräusche ihre Choreografie begleiten und ab welchem Moment die Szene von Musik/Geräuschen begleitet wird.

Ihre Szene soll insgesamt 4-6 Minuten dauern. Der tänzerische, choreografierte Teil soll ca. 2 Minuten davon umfassen.


„Ich bin ganz schön stolz auf mich!“

Und das dürfen sie auch sein, die Schülerinnen und Schüler des Kurses „Literatur und Theater“ der Jahrgangsstufe 1! Vor üppig besetzten Zuschauerrängen präsentierte der Kurs am Montagnachmittag, den 19. März, eine Werkschau. Es wurden Übungen und Szenen gezeigt, die dem Zuschauer einen Blick hinter die Kulissen erlaubten. Es entstand ein buntes und kurzweiliges Potpourri zu den Themen Tempo, Rhythmus und Zeit, Körperarbeit, Schattentheater, Performance und Lyrik. Wie kreativ, konzentrationsfähig, spielfreudig und detailverliebt die elf SchülerInnen sind, konnten sie zeigen und gehen nun in die wohlverdienten Ferien.